Die Grünen Nidau und Biel haben Stellung genommen zur städtebaulichen Begleitplanung A5-Westast. Die Grünen begrüssen die Ansätze für die künftige Gestaltung des Gebiets vom Weidteile-Quartier in Nidau bis zur Bieler Seevorstadt. Die Überlegungen dazu sind auch unabhängig vom A5-Westast von grossem Wert. Allerdings müssen noch viele Punkte, etwa die Finanzierung und die Mehrwertabschöpfung, die Massnahmen für den Fuss- und Veloverkehr, die verkehrlichen Auswirkungen sowie die Durchmischung, geklärt werden. Die Grünen unterstützen daher eine zweite Mitwirkung, wie sie von den Behörden angekündigt wurde.Am 10. März 2017 endet die Frist für die Mitwirkung zur städtebaulichen Begleitplanung A5-Westast. Die Unterlagen zur Mitwirkung sind notwendigerweise unvollständig, auch weil das Ausführungsprojekt des A5-Westasts noch nicht vorliegt. Aus Sicht der Grünen muss die bereits von den Behörden in Aussicht gestellte zweite Mitwirkungsrunde folgende Punkte klären:

  • Die Realisierung der Planung der neuen Quartiere ist nicht gesichert, denn die Überbauung hängt von privaten Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern ab. Die zweite Mitwirkung muss aufzeigen, wie Brachen verhindert werden.
  • Die Finanzierung der Umsetzung ist nicht geklärt. In diesem Zusammenhang fordern die Grünen, dass die zweite Mitwirkung sich auch zur Abschöpfung des Mehrwertes äussert, der entsteht, weil dichter gebaut wird.
  • Es ist unklar, wie viel Verkehr die neuen Bauten und die Nutzungsänderungen erzeugen und wie damit umgegangen wird. Auch dazu muss die zweite Mitwirkung Antworten liefern.
  • Das Ziel, den Fuss- und Veloverkehr zu fördern und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, begrüssen die Grünen ausdrücklich. Die zweite Mitwirkung muss dazu konkrete Massnahmen aufzeigen, wie dieses Ziel erreicht wird. Die Planung muss dabei auch verbindlich autofreies und autoarmes Wohnen vorsehen.
  • Die Planung berücksichtigt keine sozialen Aspekte und stellt die Durchmischung der neuen Quartiere nicht sicher. Dir Grünen erwarten auch dazu Aussagen in der zweiten Mitwirkung.Die Mitwirkung betrifft zwar nicht den Westast der A5-Umfahrung selber. Dennoch halten die Grünen fest, dass die beiden Anschlüsse Bienne-Centre und Seevorstadt einen massiven Eingriff in den Stadtkörper darstellen. Der Bau des A5-Westastes löst ausserdem nicht das Problem des ungebremsten motorisierten Verkehrswachstums. Zu diesem Schluss kommt auch das zur Mitwirkung aufgelegte „Städtebauliche Entwicklungskonzept A5-Westast“. Dieses hält unter anderem fest, dass die Verkehrsbelastung zwar an einigen Orten abnimmt, an anderen dafür zunimmt. Die Probleme werden nicht gelöst, sie werden verschoben.
    Die Grünen fordern erneut, dass stadtverträglichere Lösungen geprüft werden, die auch den Zugang zum See und die Verbindung Biel-Nidau für den Fuss- und Veloverkehr verbessern. Die Prüfung solcher Lösungen wurde bislang nicht vorgenommen.
    Vor allem aber sind rasch konkrete Massnahmen zu entwickeln, welche den motorisierten Verkehr vermeiden helfen und auf den Fuss- und Veloverkehr sowie den öffentlichen Verkehr verlagern. Damit wird auch den Grundsätzen von Energiestadt, dem Bieler Reglement zur Umsetzung der Städteinitiative für nachhaltige Mobilität sowie der „2000-Watt-Gesellschaft“, zu welchem die Nidauer Bevölkerung ihre Behörden in einer Volksabstimmung verpflichtet haben, Folge geleistet.
    Auskunft:
    Urs Scheuss, Präsident Grüne Biel, 078 795 91 83
    Carine Stucki-Steiner, Co-Präsidentin Grüne Nidau, 079 404 15 53
    Medienmitteilung und Stellungnahme (pdf)