Die Grünen Biel haben sich an ihrer gestrigen Mitgliederversammlung unter Beisein des bernischen Erziehungsdirektors Bernhard Pulver intensiv mit HarmoS auseinandergesetzt. Dabei stellte sich heraus, dass diese Bildungskoordination für den Kanton Bern keine umwälzenden Änderungen bringen wird. Ferner wählten die Grünen Biel ihre Delegierten auf kantonaler und nationaler Ebene.
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Grünen Biel stand das Thema Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS). Als Referent eingeladen war Bernhard Pulver, grüner Regierungsrat des Kantons Bern. Erziehungsdirektor Pulver prägte gleich zu Beginn das Bonmot „HarmoS ist harmlos“, da eigentlich die meisten Forderungen dieser Vereinbarung im Kanton Bern bereits realisiert oder zumindest in Vorbereitung seien.
Er stellte HarmoS als sinnvolle Vorlage zur Koordination der Volksschule in der Schweiz dar. Die Vereinbarung stütze die bernische Bildungspolitik breiter ab und bestätige mit dem zweijährigen Kindergarten den heutigen Stand in vielen Berner Gemeinden. Die bisherigen Erfahrungen damit seien sehr gut und es zeige sich, dass tatsächliche eine frühe und umfassende Förderung der Kinder damit möglich sei.
Gleichzeitig lasse HarmoS den Kantonen genügend Handlungsspielraum für flexible Lösungen. Gewisse Bedenken äusserte Pulver gegenüber dem Denken in messbaren Bildungsstandards. „Die von HarmoS vorgesehenen Standards sind ein sinnvolles Instrument. In Zukunft muss aber vor allem Gewicht auf ein humanistisches Bildungsverständnis und auf die menschliche Beziehung Schüler-Lehrer-Eltern gelegt wurden“, so Pulver.
In der Diskussion thematisiert wurden Fragen der praktischen Umsetzung, inwiefern diese erneute Reform verkraftbar sei von den Schulen und Lehrkräften, und wie die geforderten Messungen zur Erreichung der gesetzten Standards auf faire und aufschlussreiche Art erhoben werden könne.
Einig war man sich bei den Grünen, dass der Kampf gegen die frühe Einschulung, wie er manchenorts entbrannt ist und zur Ablehnung von HarmoS in verschiedenen Kantonen führte, auf eine überholten Familienbild gewisser Kreise beruhe, welches mit der Wirklichkeit nicht mehr viel Gemeinsamkeit habe.
Die Grünen Biel wählten an der gestrigen Mitgliederversammlung ihre kantonalen Delegierten: Christoph Grupp, Alex Jost, Gisela Juchli, ClaireMagnin sowie Philippe Terrier. Zu Handen der kantonalen Delegiertenversammlung schlagen die Grünen Biel Nelly Braunschweiger als Delegierte bei den Grünen Schweiz vor.
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