Gemeinsam mit der Radgenossenschaft der Landstrasse laden die Grünen Biel vom 9. bis 11. August die Bevölkerung und die Behörden zum „Zigeuner-August“ auf dem Expopark ein. Auf unterhaltsame Art wird den grossen und kleinen Gästen die Lebensweise und Kultur der Fahrenden näher gebracht werden. In Gesprächen mit Behörden und Politikerinnen und Politikern soll die Schaffung von Durchgangsplätzen für Fahrende in der Region erörtert und nach Lösungen gesucht werden.
„Lustig ist das Zigeunerleben“, singen wir im bekannten Volkslied. Die Realität sieht anders aus. Auf dem Papier haben die Fahrenden zwar das Recht, ihre Lebensweise zu leben. Die Verfassung schützt die Rechte dieser schweizerischen Minderheit, deren Alltag sich in vielerlei Hinsicht von jenem der sesshaften Mehrheit unterscheidet. Immer wieder müssen die Fahrenden darum kämpfen, einen Platz zu erhalten, auf dem sie vorübergehend und gegen Bezahlung bleiben können und ihrer Arbeit – Recycling, Dienstleistungen, Handel usw. – nachgehen können. „Geht doch auf einen Campingplatz!“ wird den Zigeunern in vielen Gemeinden gesagt. Die Campingplätze akzeptieren jedoch die Fahrenden nicht. „Wir sind keine Camper“, sagt May Bittel, bekannter Wortführer der Fahrenden. „Wenn wir laut Gesetzt das Recht haben, als Fahrende zu leben, müssen wir auch die Möglichkeit haben, anzuhalten“. Die Kantone haben vom Bund den Auftrag, Stand- und Durchgangsplätze zur Verfügung zu stellen. Nun geht es darum, dass das Gesetz im Kanton Bern und in Biel vollzogen wird. In einem Postulat fordern die Grünen Biel deshalb die Schaffung von Durchgangsplätzen für Fahrende in der Region. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, laden sie zusammen mit der Radgenossenschaft der Landstrasse, dem Schweizerischen Dachverband der Fahrenden zu einem Informationsanlass ein.
Der „Zigeuner-August“ beginnt mit einem zweisprachigen Gottesdienst mit Pfarrer May Bittel und Pfarrerin Johanna Hooijsma Winzeler in der Pauluskirche in Madretsch am 9. August um 10.00 Uhr. Am Montag, 10. August, öffnet um 14.00 Uhr die Wanderausstellung „Fahrende in der Schweiz“ auf dem Expopark. Während des Rundgangs durch die Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher ihr Scheren und Messer von den Fahrenden schleifen lassen. Für die Kleinen gibt es ein betreutes Kinderprogramm mit Federball, Boccia, Kegeln, Ball, Softball, usw. sowie einem Büchsenwerfen mit kleinen Geschenken für jedes Kind. Ab 17.00 Uhr offerieren die Fahrenden und die Grünen Biel echte Zigeunergrilladen, die bei stimmungsvoller Zigeunerörgelimusik genossen werden können. Um 19.00 Uhr beginnt eine Podiumsdiskussion, bei der unter Leitung von Claudia Nuara von Telebielingue folgende Gäste die Lage der Fahrenden in der Schweiz und die Situation der Durchgangsplätze diskutieren:

  • Robert Huber, Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse
  • May Bittel, Zigeunermission
  • Urs Glaus, Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende
  • Véronique Schmied, ehemalige Gemeindepräsidentin von Versoix (GE)
  • André Glauser, Delegierter für Sicherheit der Stadt Biel
  • Muriel Beck Kadima, Stadträtin der Grünen Biel

Am Dienstag, 11. August, laden wir die Bevölkerung von 10.00 bis 14.00 Uhr ein weiteres Mal herzlich zur Wanderausstellung „Fahrende in der Schweiz“ ein. Am gleichen Tag sind die Medien um 11.30 Uhr zu einer Medienkonferenz eingeladen, an der Bilanz gezogen und Ausblick gehalten werden. Eine separate Einladung folgt in den nächsten Tagen.
Wir bitten Sie, den Anlass in Ihrem Medium anzukündigen und würden uns freuen, Sie am Anlass begrüssen zu dürfen. Teilen Sie uns bitte mit, wann eine Redaktorin oder ein Redaktor Ihres Mediums anwesend sein wird. Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu Vertretern der Fahrenden.
Auskunft:
Urs Scheuss, Präsident, 078 795 91 83
Muriel Beck Kadima, Stadträtin und Urheberin des Postulates „Durchgangsplatz für Fahrende in Biel, 079 298 62 22
Communiqué als pdf