Die Grünen Nidau und Biel haben Stellung genommen zu AGGLOlac. Aus ihrer Sicht schöpfen die Projektverantwortlichen das innovative Potential des Vorhabens nicht aus. AGGLOlac leistet einen wichtigen Beitrag gegen die Zersiedelung der Landschaft und muss zu einem Quartier werden, das den Anforderungen einer nachhaltigen Raumplanung genügt. Kurz: Es muss zu einem Vorzeigeprojekt der Nachhaltigkeit werden. Die Grünen verlangen umfassende Nachbesserungen, damit AGGLOlac der 2012 von der Nidauer Stimmbevölkerung deutlich angenommenen Initiative „für ein nachhaltiges Nidau“ nachkommt und die Ziele der „2000-Watt-Gesellschaft“ erfüllt.
Heute endet die Frist der Mitwirkung zur Teiländerung der baurechtlichen Grundordnung im Bereich AGGLOlac. Die Grünen Nidau und Biel begrüssen in ihrer Stellungnahme grundsätzlich die Absicht, innerhalb des bestehenden Siedlungsgebiets ein neues Stadtquartier zu bauen. Dennoch lehnen die Grünen die Vorlage ab.
Für die Grünen muss die Teiländerung der baurechtlichen Grundordnung sicherstellen, dass AGGLOlac zu einem Leuchtturm für die „2000-Watt-Gesellschaft“ wird und ein vielfältiges Zusammenleben ermöglicht. Die vorliegende baurechtliche Grundordnung erfüllt dieses Anliegen allerdings nicht, weshalb die Grünen sie zurückweisen.
Folgende Nachbesserungen sind nötig, damit die Grünen der Vorlage zustimmen:

  • Die Zertifizierung „2000-Watt-Areal“ muss verbindlich festgeschrieben werden. Nur so kann AGGLOlac die Forderungen der 2012 von der Nidauer Stimmbevölkerung deutlich angenommenen Initiative „für ein nachhaltiges Nidau“ erfüllen.
  • Der Energierichtplan muss verbindlich in der baurechtlichen Grundordnung festgeschrieben werden. Dies ist Voraussetzung für eine effiziente Energieversorgung mittels Wärme- und Kälteverbund.
  • Es braucht ein Mobilitätskonzept für alle Verkehrsträger und mit Einbezug des umliegenden Verkehrsnetzes. Die baurechtliche Grundordung muss danach auf der Grundlage dieses Konzeptsüberarbeitet werden.
  • AGGLOlac soll als autoarmes Quartier (0,2 bis 0,5 Parkplätze pro Wohneinheit) mit Gebieten, die autofrei (0 bis 0,2 Parkplätzen pro Wohneinheit) sind, festgelegt werden.
  • In der baurechtlichen Grundordnung braucht es auch Festlegungen für den Fuss- und Veloverkehr sowie den öffentlicher Verkehr.
  • Es braucht ein Freiraumkonzept, das die möglichen Nutzungen der Freiräume aufzeigt, damit die Überbauung darauf abgestimmt werden kann.
  • Es muss ein Mindestanteil für den gemeinnützigen, genossenschaftlichen Wohnungsbau festlegt werden, damit ein durchmischtes Quartier mit vielfältigen Formen des Zusammenlebens möglich wird.
  • Es müssen auch öffentliche Gebäudeeinrichtungen etwa für künftigen Schulraum oder als Kulturzentren vorgesehen werden.

Ein derart grosses Vorhaben wie AGGLOlac kann nur Erfolg haben, wenn es breit abgestützt ist. Werden insbesondere die ökologischen Anliegen weiter vernachlässigt, werden die Grünen das Projekt bekämpfen.
Auskunft:
Urs Scheuss, Präsident Grüne Biel, 078 795 91 83
Carine Stucki-Steiner, Co-Präsidentin Grüne Nidau, 079 404 15
Communiqué als pdf