Landverkauf nur noch für Minergie-Siedlungen, Förderung der Energiesparmassnahmen von Privaten und eine Beschränkung der stadteigenen Energieversorgung auf erneuerbare Quellen – so lauten die Vorschläge der städtischen Klimaschutzinitiative, welche eine deutliche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen fordert. Die Grünen Biel haben in der Bieler Bevölkerung eine breite Zustimmung für ihre Initiative gefunden und reichen das Volksbegehren nun bei der Stadtkanzlei ein.
Zahlreiche parlamentarische Vorstösse zur Energiepolitik der Stadt Biel beschäftigten Stadt- und Gemeinderat in den letzten Jahren. Obwohl in letzter Zeit alle energiepolitischen Vorstösse im Stadtrat überwiesen wurden, wartet man in Biel immer noch auf die Umsetzung von griffigen Massnahmen.
Hier setzt die Klimaschutzinitiative der Grünen Biel an, in dem sie eine Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses auf ein Niveau 30 Prozent unterhalb des Stands im Jahr 1990 fordert. Das in der Bieler Stadtordnung (Verfassung) verankerte Anliegen soll bis ins Jahr 2020 erreicht werden, in genauer Anlehnung an die Klimainitiative auf nationaler Ebene.
Während solche Zielsetzungen für einige utopisch scheinen mögen, gibt es auch gewichtige Gründe für eine rasche Reduktion der Treibhausgase. Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft haben hinlänglich anerkannt, dass zur Verminderung der Schäden durch die Klimaerwärmung auf allen Ebenen Massnahmen ergriffen werden müssen. Die hohen Energiepreise des vergangenen Jahres haben zudem vielen vor Augen geführt, dass Energiesparen zugleich das Portemonnaie entlastet. Entsprechende Investitionen zahlen sich aufgrund der hohen Energiekosten immer rascher aus.
All diese Überlegungen spielten ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Abstimmung der Stadt Zürich vom vergangenen Wochenende. Drei Viertel des Zürcher Stimmvolks stimmte deshalb der so genannten 2000-Watt-Gesellschaft, einem CO2-Reduktionsziel von 1 Tonne pro Kopf und Jahr sowie dem mittelfristigen Ausstieg aus der Atomenergie zu.
Würde die vorliegende Initiative der Grünen Biel bei der Abstimmung angenommen, wäre Biel damit die zweite Schweizer Stadt, welche die Klimapolitik mit klaren Zielen in ihrer Verfassung festgeschrieben hätte. Neben den offensichtlichen Vorteilen einer aktiven Klimapolitik sollte dies zusätzlicher Ansporn sein, sich für einen nachhaltigen Energieverbrauch in der Stadt Biel einzusetzen.
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