News aus der Juni-Sitzung 2024
Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz ist besorgniserregend: Ein Drittel der Arten und die Hälfte der Lebensräume sind bedroht. Der weltweite Biodiversitätsverlust ist eine der gravierendsten Bedrohungen für die Menschheit. Wie die Klimakrise ist die Biodiversitätskrise global. Und wir sind in der Verantwortung, auch lokal zu handeln. Die Stadt Biel nimmt die Verantwortung wahr und setzt seit 2021 unter Federführung unserer grünen Umweltdirektorin Lena Frank einen Aktionsplan um. Damit wertet die Stadt Lebensräume für Amphibien und Reptilien auf, zum Beispiel die neu erbauten Weiher im Madretsch Ried, das aufgewertete Retentionsbecken im Mösliacker oder die Arbeiten an den Trockenmauern im Gebiet Falbringen. Die Stadt sensibilisiert und informiert und bezieht auch die Bevölkerung ein, etwa mit der Sträuchertausch-Aktion, dem Neophytensack und den Gartenberatungen, damit auch Private einen Beitrag leisten können.
Der Aktionsplan läuft Ende dieses Jahr aus. Der Stadtrat hat mit Unterstützung aller Fraktionen an seiner letzten Sitzung den vierjährigen Kredit für die Fortsetzung des Aktionsplans gesprochen. Nebst dem Schwerpunkt der Neophytenbekämpfung sind unter anderem der Bau von weiteren Amphibienweiher im Friedhof Madretsch, die Weiterführung der landschaftlichen und ökologischen Aufwertungen im Gebiet Falbringen und das Einbringen von Steinstrukturen zur Förderung von Reptilien im Wald am nördlichen Stadtrand vorgesehen. Die Vernetzung der Lebensräume wird zudem laufend in die Projekte zur Gestaltung des öffentlichen Raums integriert und erfolgt zusätzlich zu den Massnahmen des Aktionsplans. Mit der Stadtklimainitiative stärken wir diese Stossrichtung.
Dennoch sollte aus Sicht der Fraktion Grünes Bündnis / Alliance Verte mehr in die Förderung der Biodiversität investiert werden. Die knappen Ressourcen der Stadt setzen dazu aber leider Grenzen. Umso wichtiger sind die Beiträge des Bundes und des Kantons im Umfang von 60 Prozent der Kosten. Und umso wichtiger ist die von den GRÜNEN und der SP erstmals gemeinsam lancierte eidgenössische Volksinitiative für einen Klimafonds, der auch mehr Geld für die Förderung der Biodiversität zur Verfügung stellen soll.
Urs Scheuss, Stadtrat der Fraktion Grünes Bündnis / Alliance Vert